Kiewer Knabenchor erneut zu Gast

16.04.2017 | Neuhof

Am Vorabend des Gründonnerstags bereitete eine ganz besondere musikalische Darbietung auf das Osterfest in Neuhof vor: Der Kiewer Knabenchor „Dzvintchok“ unter der Leitung von Ruben Tolmachow konzertierte in der Pfarrkirche St. Michael und verwöhnte die Zuhörer mit feinen und auch außergewöhnlichen Klängen großer Werke der ost- und westeuropäischen Passionsmusik.

Anlässlich der 43. internationalen Bachtage in Hessen und Thüringen gastierte der Kiewer Knabenchor, eines der bekanntesten Vokalensembles der Ukraine, als Gast der Kantorei St. Michael Neuhof.
Als mehrfacher Preisträger bei internationalen Chorfestivals widmen sich die jungen Sänger in erster Linie orthodoxer Sakralmusik und klassischen Werken, deren Interpretationen immer wieder als besonders beeindruckend beschrieben werden. Die Besucher des Konzertes in der Neuhofer Michaelskirche werden dies bestätigen können, so drückten sie ihre Freude am Ende durch einen besonders herzlichen Applaus aus.
Gleich zu Beginn zeigte das 45-köpfige Ensemble hervorragender Knaben- und Männerstimmen, dass es nicht ohne Grund als bester Knabenchor der Ukraine gilt. Sie begannen mit dem Stück “Christus ist auferstanden”, einem griechischen Osternachtsgesang von Dimitri Bortnyansky und zeigten dabei, dass sie ihr Handwerk hervorragend. Allen voran der musikalische Leiter des Chores, der beim Stück “Das Gebet des Herrn” nicht nur als Dirigent in Erscheinung trat, sondern mehrere Solostimmeinsätze hatte. Wie der Chorleiter sagte, sei das Werk, bei dem ein Teil des Ensembles separat auftrat, eines der ältesten Gesänge des Kiewer Höhlenklosters Lavra.
Im weiteren Verlauf zelebrierten die jungen Sänger in fast stiller Einkehr zwei Psalmen Davids, mal andächtig leise, mal in triumphaler Lautstärke.
Die gastgebenden Sängerinnen und Sänger der Kantorei St. Michael lauschten den Klängen gebannt und bedankten sich am Ende des ersten Programmteils unter Leitung von Sebastian Schwarz bei ihren Gästen mit „Willkommen sind die Boten“ und „Singen von Gottes Wegen“.
Mit Mendelsohn-Bartholdys „Oh, könnt ich fliegen“ brachten die Knaben- und Männerstimmen den Kirchenraum einmal mehr zum Schwingen, bevor Wolfgang Amadeus Mozarts “Lacrimosa“ das Ende des eindrucksvollen Konzerts einläutete.

Die Reinheit der Stimmen und die beeindruckende Gestaltungskraft des Chores machten das Konzert zu einem besonderen Hörerlebnis, das wunderbar auf das anstehende Osterfest vorbereitete.

Text: Corinna Kuschnick

Fotos: Patricia Schwarz